Allgemein
WHO CARED ist ein digitales Archiv für Care-Migration. Hier werden Video-Interviews mit Menschen veröffentlicht, die nach Deutschland kamen, um in der Pflege zu arbeiten. Zum Auftakt fokussiert sich das Projekt auf die Geschichten der Krankenschwestern aus dem südindischen Bundesstaat Kerala.
Initiator des Projekts ist der Verein Masala Movement e.V. in Köln. Als Plattform für transkulturelle Kreativität verbindet Masala Movement Menschen und Projekte, um Stereotypen zu überwinden und eine inklusive Gesellschaft zu gestalten. Mehr zum Verein findest du hier. Der Verein und seine Gründer:innen sind eng mit der südindischen Community in Deutschland verbunden. Ein Vorläufer von WHO CARED ist das Projekt Brown Angels, das ebenfalls von Masala Movement umgesetzt wurde.
Du kannst selbst ein Video-Interview mit einer Krankenschwester aus Kerala führen. Schau dich dafür auf unserer Mitmachen-Seite um.
Du kannst das Projekt auch mit einer Spende unterstützen und zwar hier.
Für das Online-Archiv WHO CARED bereiten wir die Interviews in gekürzter Form auf und stellen sie auf die Website.
Die bereinigten Vollversionen archivieren wir für die Forschung bei Oral.History Digital. Um sie einzusehen, muss man bei uns einen Zugang beantragen.
Ausschnitte der Videos nutzen wir außerdem für Social Media und Events, um das Projekt bekannter zu machen, andere an den Geschichten teilnehmen zu lassen und noch mehr Menschen dazu zu motivieren, ihre Geschichte zu erzählen.
Das Projekt wird vom Bundesministerium des Innern gefördert und mithilfe von Spenden finanziert. Ein erheblicher Teil der Arbeit geschieht ehrenamtlich.
Vor der Aufnahme
Dein:e Gesprächspartner:in passt zu WHO CARED, wenn sie:er
- in den 60er oder 70er Jahren aus Kerala, Südindien
- nach Deutschland kam
- um in der Pflege zu arbeiten
Ihr müsst nicht verwandt sein.
Ihr zeichnet die Gespräche selbst und als Video auf. Sollte sich die interviewte Person damit sehr unwohl fühlen, könnt ihr auch nur Ton aufnehmen. Achte in jedem Fall darauf, dass der Ton gut ist – mehr Infos dazu findest du hier. Macht vor oder nach dem Gespräch ein paar Selfies zusammen und schicke sie uns mit! 🙂
Ein Handy mit Kamera und ein Stativ reichen. Wenn du willst, kannst du auch Mikrofon und Licht verwenden. Wir schicken dir auch gern unsere Tool-Box zu. Oder du kommst in unser Studio in Köln! Hier kümmern wir uns um die Technik und ihr könnt euch aufs Gespräch konzentrieren. Such dir hier deine Variante aus.
Die Aufnahme kann kurz sein (20-30 Min) oder länger (2 Stunden). Lasst euch vom Gespräch leiten.
Ihr braucht einen ruhigen Ort mit genügend Tageslicht und neutralem Hintergrund. Ihr lebt in Köln und Umgebung? Dann kommt zu uns ins Studio.
Nein. Führt das Gespräch in der Sprache, in der sich dein:e Gesprächspartner:in am wohlsten fühlt. Ihr könnt auch zwischen Sprachen wechseln, ganz so, wie es sich für euch natürlich anfühlt.
Die rechtliche Einwilligung brauchen wir einerseits, um euer Gespräch bearbeiten (kürzen, Reihenfolge ordnen) und auf unserer Plattform veröffentlichen zu dürfen. Es gibt darin auch ein Widerrufsrecht. Die Vorlage findest du hier.
Andererseits sollen die Interviewten eine selbstbestimmte und informierte Entscheidung darüber treffen können, was sie sagen und was nicht. Daher ist es wichtig, dass du nicht nur die Einwilligung unterschreiben lässt, sondern auch darüber aufklärst, was in dem Gespräch passieren soll. Hier ein paar Tipps:
- Versichere, dass nichts von dem Gespräch ohne ihr Einverständnis online gestellt wird und sie dieses jederzeit widerrufen können.
- Erkläre, wofür wir die rechtliche Einwilligung brauchen: Nur mit Unterschrift kann das Video in das Archiv aufgenommen werden.
- Gib deiner/deinem Gesprächspartner:in die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
- Frage bei laufender Kamera, ob sie die Einverständniserklärung zur Kenntnis genommen haben.
Für die Aufbereitung der Videos und für Social Media, freuen wir uns über
- Bilder deiner Gesprächspartnerin aus der Kindheit,
Ankunft in Deutschland, Leben in Deutschland - Briefe, Urkunden, Verträge
- was ihr sonst noch findet
Du kannst das Gespräch intuitiv angehen und fragen, was dich interessiert. Du kannst auch unseren Fragen-Guide zur Hilfe nehmen.
Folgende Themen tauchen dabei idealerweise auf:
- Kindheit
- Ausreise und Abschied
- Migration nach Deutschland
- Arbeitsbeginn und -leben
- Familie
- Verhältnis zu Indien/Deutschland
- Freizeit
- Pflege in Deutschland heute
Gespräche über die eigene Lebensgeschichte können schmerzhafte Erinnerungen wachrufen. Im Eltern-Kind-Kontext können diese Emotionen besonders nachwirken. Um dich darauf vorzubereiten oder im Nachgang damit umzugehen, bietet Psychotherapeutin Dolwin Canitz unverbindliche und kostenlose Beratung an – per Telefon oder Video-Call, vor oder nach dem Gespräch. Wende dich dazu gern direkt an Dolwin oder schreib uns eine Mail an support@who-cared.com.
Für den Umgang mit emotionalen Situationen findest du unter „Während der Aufnahme“ Tipps.
Während der Aufnahme
Das Gespräch soll euch vor allem Spaß machen. Es geht darum, die Lebensgeschichte der anderen Person aus ihrer Perspektive zu hören. Ihr müsst dafür keine Profis sein – Gespräche führt ihr beide im Alltag auch. Alles, was dich interessiert, interessiert auch uns.
Allgemeine Tipps für das Gespräch findest du ebenfalls im Fragen-Guide.
Du kannst dich für den Aufbau des Gesprächs an folgenden Punkten orientieren:
- Begrüßung
- Aufklärung zum Gesprächsablauf, Absicht und Mehrwert
- Erläuterung und Gespräch zur Einwilligung (rechtlich und persönlich)
- Aufnahme
- Nachgespräch
Nimm dir Zeit, das Gespräch aktiv zu beenden und lasse deinem Gegenüber die Möglichkeit, einen Moment zu reflektieren oder etwas hinzuzufügen.
- Formuliere das direkt und bedanke dich: “Ich habe keine Fragen mehr. Was ist mit dir? Hast du noch Gedanken, die du teilen willst?”
- Frage, wie das Gespräch für die Person war.
- Frage, ob sie noch Fragen hat.
- Frage, ob sie mit irgendeinem Teil des Gesprächs unsicher ist und besprecht, ob dieser Teil herausgeschnitten werden soll.
- Frage, ob ihr bei der Einwilligung vom Anfang bleiben könnt.
In emotional schwierigen Situationen verlässt uns häufig die Sprache oder wir wollen unangenehme Gefühle schnell auflösen. Psychotherapeutin Dolwin Canitz gibt Tipps, wie du besser damit umgehen kannst:
- Beschreibe sachlich, was du wahrnimmst: „Ich sehe, dass dir gerade die Tränen kommen.“
- Beobachte und teile was du fühlst: „Mich berührt es, dich so zu sehen.“ Versuche diesen aufwühlenden Moment und was ihr fühlt auszuhalten, ohne es sofort „lösen“ zu wollen.
- Reflektiert gemeinsam die Gefühle: „Was würden die Tränen sagen, wenn diese sprechen könnten?“
- Gib wertschätzendes Feedback: „Es ist verständlich, dass das so viel Emotion auslöst.“
- Spiegle und bestätige die Gefühle deine:r Gesprächspartner:in: „Das muss sehr belastend gewesen sein.“
- Schaffe Raum: „Möchtest du kurz durchatmen und dir eine Pause nehmen oder wollen wir weitersprechen?“, „Du entscheidest, wie viel du gerade teilen möchtest.“
- Fasse sanft zusammen: „Du hast viel Schmerz erlebt und wir sprechen darüber Schritt für Schritt – ganz in deinem Tempo.“
Nach der Aufnahme
Nachdem du das Interview geführt hast, brauchen wir zuerst die unterschriebene Einverständniserklärung. Lade sie hier hoch. Du kannst sie auch per E-Mail an hello@who-cared.com schicken. Sobald wir sie geprüft haben, bekommst du von uns einen Upload-Link für das Video.
Für das Online-Archiv WHO CARED bereiten wir die Interviews in gekürzter Form auf und stellen sie auf die Website.
Die bereinigten Vollversionen archivieren wir für die Forschung bei Oral.History Digital. Um sie einzusehen, muss man bei uns einen Zugang beantragen.
Ausschnitte der Videos nutzen wir außerdem für Social Media und Events, um das Projekt bekannter zu machen, andere an den Geschichten teilnehmen zu lassen und noch mehr Menschen dazu zu motivieren, ihre Geschichte zu erzählen.
Ja. Sobald euer Video auf der WHO CARED-Website erscheint, bekommst du von uns eine E-Mail.
Na klar! Wir freuen uns über jedes Video und jede Audiospur, die du uns schickst. Du kannst auch andere dazu motivieren. Wenn du Fragen hast, melde dich bei uns.
Wenn du oder dein:e Gesprächspartner:in sich im Nachhinein mit dem Video unwohl fühlt, schreib uns eine Email an support@who-cared.com. Wir finden ganz sicher eine Lösung oder nehmen das Video von der Seite.